
Serotonin, Sinne und überlasteter Sympathikus: Wie der moderne Mensch die Empfindsamkeit verliert
Serotonin als Bremse der Sinneswahrnehmung
Serotonin ist viel mehr als nur ein Neurotransmitter, der mit der Stimmung verbunden ist. Es ist ein wichtiger Regulator der sensorischen Empfindlichkeit. Je niedriger der Serotoninspiegel, desto schärfer ist das Sehvermögen, feiner das Gehör, intensiver der Geruchssinn. Umgekehrt dämpfen höhere Serotoninspiegel auf natürliche Weise die Übertragung sensorischer Informationen, was in Situationen von Vorteil sein kann, in denen der Organismus Reize reduzieren und Energie sparen muss.
Gerade nach diesem Prinzip funktionieren Antidepressiva vom Typ SSRI (selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer). Ihre Aufgabe ist es, die Verfügbarkeit von Serotonin in den synaptischen Verbindungen zu erhöhen, wodurch sie die Stimmung stabilisieren. Gleichzeitig unterdrücken sie jedoch die sensorische Empfindlichkeit, was sich in Nebenwirkungen wie folgt äußert:
• Schlechteres Sehen, besonders bei Dämmerung und niedrigem Kontrast.
• Tinnitus, also Ohrgeräusche, die durch eine fehlerhafte Dämpfung des Höreingangs entstehen.
• Verminderte Empfindlichkeit gegenüber Gerüchen und Geschmäckern.
• Gedämpfte sexuelle Empfindlichkeit, erschwerte Erreichung des Orgasmus.
Dieser Effekt hat in extremen Situationen seine Logik. Wenn der Organismus unter langfristigem Stress steht und keine Fluchtmöglichkeit besteht, reduziert die Verengung der Sinneswahrnehmung die Belastung des Nervensystems und hilft beim Überleben. In der Natur ist dies ein Schutzmechanismus – wenn ein Tier keine Fluchtmöglichkeit hat, „schaltet es sich ab“ von der Reizüberflutung, um die psychische Belastung zu minimieren.
Das Problem entsteht, wenn dieser Mechanismus langfristig aktiv bleibt. Es führt zu de-diferenciaci – das Gehirn hört auf, feine Details zu unterscheiden, Sinneseindrücke verschmelzen, die Wahrnehmung der Realität wird flacher.
Überlastetes sympathisches Nervensystem: Die Epidemie des modernen Menschen
Während Serotonin eine Art „Bremse“ der Sinneswahrnehmung ist, spielt das sympathische Nervensystem (Sympathikus) die entgegengesetzte Rolle – es bereitet den Körper auf Aktion vor. Es wird bei Stress aktiviert, beschleunigt den Herzschlag, erhöht die Muskelspannung und schärft die Sinne.
Das Problem des modernen Menschen besteht darin, dass sympathikus ist dauerhaft überlastet. Ständiger Leistungsdruck, Informationsüberflutung, Mangel an Regeneration und schlechte Lebensführung halten das Nervensystem in einem unnatürlichen Zustand ständiger Aktivierung. Dies führt zu:
• Chronische Müdigkeit – Der Organismus ist ständig in Alarmbereitschaft, erhält jedoch keinen Raum zur Regeneration.
• Ängsten und Überlastung – zu viele Reize, das Gehirn ist mit Informationen überflutet.
• Sensorische Überlastung – zu viel Lärm, Licht, Informationen, das Gehirn kann Reize nicht effektiv filtern.
• Schlaflosigkeit – Der Sympathikus verhindert, dass der Körper in eine tiefe Regeneration übergeht.
Das natürliche Gegenstück zur sympathischen Aktivierung ist parasympathikus – ein System, das Regeneration, Beruhigung und Energieerholung ermöglicht. Doch im modernen Lebensstil kommt der Parasympathikus nur minimal zum Einsatz.
Genau deshalb greift man immer häufiger zu antidepressiva, die den Serotoninspiegel erhöhen und helfen, eine übermäßige Reaktivität auf Stressoren abzuschwächen. Gleichzeitig verringern sie jedoch die Empfindlichkeit der Sinne und führen zu einer Abflachung der Wahrnehmung der Realität.
Ernährung für das Nervensystem: Ergänzung des erschöpften Sympathikus
Der Körper funktioniert komplex und das Nervensystem benötigt richtige Bedingungen, um das Gleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus aufrechterhalten zu können.
Überlasteter Sympathikus erschöpft die Vorräte an wichtigen Mikronährstoffen. Wenn diese langfristig nicht erneuert werden, verliert das Nervensystem die Fähigkeit zur effektiven Regulation und das Gehirn wechselt in einen dysfunktionalen Modus – entweder übermäßige Erregung (Ängste, Überlastung, Schlaflosigkeit) oder Abstumpfung (De-Differenzierung, Taubheit der Sinne, emotionale Abkopplung).
Ergänzung spezifischer Mikronährstoffe kann helfen, wiederherzustellen physiologisches Gleichgewicht des Nervensystems ohne künstliche Unterdrückung der Sinneswahrnehmung.
RUHE: Ernährung für das erschöpfte Nervensystem
KLID enthält eine Kombination aus Mineralien, Vitaminen und Antioxidantien, die gezielt Stoffe ergänzen, die durch chronischen Stress erschöpft sind:
• Magnesium (Mg) – stabilisiert die Erregbarkeit des Gehirns, reduziert die Überlastung des Sympathikus.
• Lithium (Li) (Spurenelement) – unterstützt die Neuroplastizität, stabilisiert die Stimmung.
• Zink (Zn) – reguliert Neurotransmitter und unterstützt die Regeneration von Gehirnzellen.
• Vitamin D3 – entscheidend für die richtige Bildung von Serotonin und die Immunfunktion des Gehirns.
• Niacinamid (B3) – hilft, Neuronen zu regenerieren und reduziert oxidativen Stress.
• Selen (Se) – schützt das Gehirn vor Schäden durch freie Radikale.
• Vitamin C – senkt den Cortisolspiegel, unterstützt die Immunität des Nervensystems.
• Vitamin B6 – entscheidend für die Synthese von Neurotransmittern, einschließlich Serotonin und Dopamin.
• Resveratrol – starker Antioxidans zur Unterstützung der Gesundheit von Gehirn und Gefäßen.
• Kyselina listová (B9) – entscheidend für die Synthese von Neurotransmittern und die Prävention von Neurodegeneration.
Fazit: Gleichgewicht statt künstlicher Dämpfung der Sinne
Der moderne Mensch funktioniert oft im Modus ständiger Aktivierung. Ein überlastetes sympathisches Nervensystem und hoher Serotoninspiegel erzeugen eine Kombination, die die sensorische Empfindlichkeit verringert und die Gesamtwahrnehmung der Welt verschlechtert.
Während Antidepressiva Serotonin erhöhen und die sensorische Wahrnehmung dämpfen, Die richtige Ernährung des Nervensystems ermöglicht die Wiederherstellung seiner natürlichen Funktion.
Ein überlastetes Sympathikus-System ist nichts, das wir mit Medikamenten „zum Schweigen bringen“ sollten – es ist ein Signal dafür, dass der Körper erschöpfte Ressourcen auffüllen und ins Gleichgewicht zurückkehren muss. Die richtigen Nährstoffe, Regeneration und die Unterstützung des Parasympathikus sind der natürlichere Weg, um die sensorische Schärfe, emotionale Stabilität und allgemeine Vitalität wiederherzustellen, ohne dass man die Fülle der Erlebnisse und die Fähigkeit verliert, die Welt in ihrer ganzen Intensität wahrzunehmen.
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